Gemeinde Schauenburg/ Landkreis Kassel

Erster Spatenstich für Hospiz in Hoof

Internationales Bildungs- und Sozialwerk errichtet Hospiz in Schauenburg

Mit dem Ersten Spatenstich am Freitag, 24.09.2021 wurde in Anwesenheit vieler Gäste am Bauplatz in Schauenburg-Hoof offiziell der Start für den Bau eines neuen Hospizes vollzogen. Dort errichtet das Internationale Bildungs- und Sozialwerk (int-bsw) als Investor und Träger unweit der Schauenburghalle, An der Wahlgemeinde ein Hospiz für acht Gäste, das voraussichtlich Ende 2022 eröffnet werden soll.

Lücke wird gefüllt

Nach der Begrüßung durch Benno Wolfgang Ecker, einem der Geschäftsführer des Investors, wurde das Wort an Landrat Andreas Siebert weitergegeben, der sich außerordentlich erfreut zeigte, dass es nach jahrelangen Bemühungen endlich gelungen sei, dieses wichtige Projekt im Landkreis an einem so guten Standort zu realisieren: „Endlich gelingt es uns, diese Lücke – die auch laut Sozialplanung im Landkreis lange bekannt ist – zu füllen. Denn alle wissen, dass es diese Lücke gibt – aber niemand wollte es finanzieren. Uns als Landkreis sind dabei die Hände gebunden, denn diese Lebenswirklichkeit ist in machen unserer entscheidenden Gremien leider noch nicht angekommen.“

Andreas Siebert dankte aber nicht nur dem Investor, sondern auch der Gemeinde Schauenburg, die mit ihrem Engagement sehr geholfen hat, die Realisierung dieses wichtigen Projektes zu ermöglichen.

Wird kein Trauerhaus

Bürgermeister Michael Plätzer ergänzte, dass Kommunen Angebote für alle Generationen machen möchten, aber allzu oft vergessen wird, dass das Leben nicht nur einen Anfang hat, sondern auch ein Ende: „Aber das Hospiz wird kein Trauerhaus, sondern ein Ort, an dem Menschen eine außerordentlich schwere Situation - den letzten Abschnitt ihres Lebens - in Würde verbringen, selbstbestimmt und vielleicht sogar fröhlich ihre letzten Tage genießen können. Ich wünsche dafür alles Gute und danke allen Beteiligten sehr für dieses Engagement“

Langer Atem notwendig

Als Geschäftsführer und Bauherr sagte Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Schnatmann vom Inter­nationalen Bildungs- und Sozialwerk: „Wir freuen uns, dass die Planungen abgeschlossen sind und dank der Unterstüt­zung der Gemeinde Schauenburg und des Landkreises Kassel nun endlich alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen, um nun mit dem Bau des neuen Hospizes beginnen zu können.“ Acht Plätze seien keine wirtschaftliche Einheit und trotzdem habe man schnell beschlossen, das Hospiz-Projekt in Angriff zu nehmen: „Es geht uns nie ums Geld, sondern um den Menschen.“ Dann berichtete Prof. Schnatmann über die langwierigen und zähen Prozesse in den letzten sechs Jahren und die trotz vielfältiger Unterstützung manchmal aussichtlos scheinende Suche nach einem geeigneten Grundstück im Landkreis Kassel. In Schauenburg sei man dann endlich nicht nur fündig geworden, sondern: „Ich kenne keinen anderen Fall, in dem Grundstücke unterschiedlicher Größe oder Lage getauscht wurden, ohne dass auch nur ein einziger Cent den Besitzer wechselte. Für diese Zusammenarbeit und das Vertrauen in unser Projekt, unser Werk möchten wir der Gemeinde Schauenburg ausdrücklich danken.“

Gute Wünsche

Alle Redner an diesem Tag wünschten dem Bauhherren aufgrund der besonderen Markt-Situation in den vergangenen 18 Monaten viel Erfolg bei der Suche nach Handwerkern, einen Stopp bei der Entwicklung der Preise für Baumaterial und später viele gute Mitarbeiter. Bei der Gelegenheit wurde auch nicht versäumt, gegenüber den anwesenden Vertreterinnen der Pflege in bereits arbeitenden Einrichtungen, Dank und Lob dafür auszusprechen – dafür, dass es sie gibt und für das, was sie mit viel Durchhaltevermögen leisten.

Initiativbewerbungen bereits jetzt möglich

Auch im Hospiz in Hoof werden künftig zahlreiche Mitarbeiter aus den Bereichen palliative Pflege und Betreuung, Verwaltung und Hauswirt­schaft gebraucht. Initiativbewerbungen können schon jetzt an das Internationale Bildungs- und Sozial­werk gGmbH, Scherlingstraße 7-9, 58640 Iserlohn, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, gesandt werden.

Der symbolische Erste Spatenstich für das Hospiz in Hoof (v.l.): Dr.Nico Storch (Vorsitzender der Gemeindevertretung Schauenburg), Thomas Georg (Geschäftsführer des RJ Planungsbüros), Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Schnatmann (Geschäftsführer des Internationalen Bildungs- und Sozialwerks), Landrat Andreas Siebert und Bürgermeister Michael Plätzer (Foto: Gemeinde Schauenburg/ C. Junker)

Neben 14 Seniorenwohn- und Pflegezentren – z.B. auch in Elgershausen -, zehn Wohn- und Therapiezentren sowie Jugendhilfeeinrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, drei Berufsförderungszentren, einer Fachschule, zahlreichen Ambulanzen und Beratungseinrichtungen betreibt der Träger bereits ein Hospiz mit ebenfalls acht Gästeplätzen in Frankenberg an der Eder.

Das Hospiz - das Haus in Hoof

Das Gebäude wird mit dem Erdgeschoss hangseitig zur Hälfte in das Gelände einbinden und folgt somit der Topographie. Das Erdgeschoss erhält eine großzügige, zweigeschossige Halle, welche das Foyer ausbildet und gleichzeitig einen hellen, freundlichen Empfang erzeugen wird. Im Erdgeschoss befinden sich neben den administrativen Räumen der Hausleitung und Verwaltung auch ein großer Konferenz- und Veranstaltungsraum. Der in den Hang eingebundene Teil des Erdgeschosses nimmt die Lagerräume, Technikräume sowie die Umkleideräume des Personals auf.

Die Gästezimmer liegen im Obergeschoss des zweigeschossigen Neubaus und sind in Süd-West Richtung orientiert. Sie erhalten alle einen vorgeschalteten Balkon. Daneben wird es einen großen Gemeinschaftsbereich geben sowie Räume zur Entspannung und des Abschieds.

Das Gebäude hat eine Grundfläche von 763m², die Nettoraumfläche beträgt 1.360 m² und der umbaute Raum beträgt 5.862 mᵌ. Die Kosten für den Bau und die Ausstattung des Hospizes liegen bei rund 3,5 Mio. Euro.

Der Innen- und Außenbereich ist vom RJ Planungsbüro aus Kassel mit modernen Gestaltungselementen entwickelt und entworfen worden.