„Forellenalarm“ - das war das Motto unter dem die Feuerwehr Elmshagen die Schauenburger Bürger zu einem Tag der offenen Tür vergangenen Sonntag eingeladen hatte. Aber nicht nur lecker zubereitete Forellen und andere kulinarischen Genüsse wurden bei bestem Herbstwetter geboten, sondern auch allerlei Informationen rund um die Feuerwehr. Neben dem eigenen Versuch ein Feuer mit einem Feuerlöscher auszumachen, konnte sich die Bevölkerung auch von der Einsatzkraft der Schauenburger Feuerwehr im Rahmen einer Übung am Elmshagener Gutshof überzeugen.Der Elmshagener Wehrführer Jörg Dreismann, wenn auch nicht Besitzer, wie die es in der HNA hieß, aber Bewohner des Gutshofes hatte sich eine Ausgangslage überlegt, bei der durch spielende Kinder ein Brand in der Scheune entstanden war, der dann von der Feuerwehr gelöscht werden musste. Neben dem Feuer musste auch noch sichergestellt werden, dass sich keine Kinder mehr in der Scheune befanden. Unter Dreismann's Anleitung wurden die Kinder, welche von der Elmshagener Jugend- und Kinderfeuerwehr gespielt wurden, auf und in dem Gutshof verteilt und in ihre Aufgaben eingewiesen. Nachdem auch noch mit der Nebelmaschine das richtige Ambiente geschaffen wurde, löste die eingeweihte Leitstelle Kassel den Alarm gegen 11:00 Uhr am Sonntag aus.
Die Elmshagener Feuerwehr hatte natürlich den kürzesten Anfahrtsweg und so wurden schon nach wenigen Minuten die ersten Schläuche auf dem Gutshof ausgerollt und eine Wasserversorgung aufgebaut, damit die Menschenrettung auch gesichert stattfinden konnte. Inzwischen war die Nachbarwehr aus Breitenbach eingetroffen und konnte nun tatkräftig unterstützen. Nachdem die Kinder vor dem Gutshof befragt worden waren und noch mindestens zwei Kinder vermisst waren, wurde sofort eine Suche unter Atemschutz im Gebäude angegangen. Durch die Nebelmaschine war dichter Rauch in der Scheune, sodass die Kameraden, wie beim echten Brand, keine Sicht hatten und sich vorsichtig im Gebäude orientieren mussten. Die mittlerweile angerückte Martinhagener Wehr konnte diesen Innenangriff unterstützen und auch gleichzeitig die Absicherung der eingesetzten Trupps übernehmen. Die Feuerwehren Hoof und Elgershausen hatten den längsten Anfahrtsweg, sind aber auch schon nach 15-20 Minuten nach Alarmierung in Elmshagen eingetroffen und konnten nun bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung unterstützen. Die „verletzten“ Kinder wurden aus dem Gefahrenbereich gerettet und zur weiteren Versorgung an das Team vom Deutschen Roten Kreuz übergeben, die sich auch bei der Übung beteiligt haben. In gemeinsamer Arbeit aller Schauenburger Einsatzkräfte wurde diese große Schadenslage erfolgreich bekämpft, alle Kinder gerettet und der angenommene Scheunenbrand zügig von innen und außen gelöscht.Solche gemeinsamen Übungen sind für die Feuerwehren und das DRK wichtig, um hier auch orts- und organisationsübergreifend das Zusammenspiel zu üben. So werden gemeinsame Angriffstrupps gebildet und auch im Team Verletzte versorgt. Auch bekommen so die Einsatzkräfte Einblick über die lokalen Begebenheiten, wie Gefahrenpunkte, Wasserversorgung oder andere Details die im Ernstfall wichtig sein könnten. Bei der Übung war auch besonders, dass die neuen, erst kürzlich im Rahmen der Umstellung auf Digitalfunk angeschafften Funkgeräte erstmals im großen Umfang genutzt wurden und hier zur Kommunikation dienten – hier hat sich die spezielle Funkausbildung der letzten Wochen bezahlt gemacht und so kam es hier zu keinen Problemen mit der neuen Technik. Im großen Ganzen lief die Übung erfolgreich ab, Gemeindebrandinspektor Carsten Borowski nutzte aber die Gelegenheit, um auch noch das ein oder andere Verbesserungspotential zu finden. Nur durch üben ist sichergestellt, dass im Einsatz alles Hand in Hand läuft und so bestens geholfen der Bevölkerung geholfen werden kann.
Eine große Anzahl von Schauenburger Bürgern nutzte die Gelegenheit, um sich ein Bild von der Feuerwehr zu machen und beobachtete interessiert die Aktivitäten. Auch waren einigen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Tannenhof unter den - diesmal willkommenen – Schaulustigen. Die Elmshagener Wehr hatte die Flüchtlingen zu ihrem Fest eingeladen und auch vorher über die Übung im Heim informiert, um hier sicherzustellen, dass keine Irritationen bei den Menschen aufkommen, die ja leider Sirenen und Martinshörner aus anderen Umständen her kennen. Nach der Übung haben einige der Flüchtlinge dann auch die Gelegenheit genutzt den leckeren Kuchen im Feuerwehrhaus Elmshagen zu kosten.
Die Feuerwehr Schauenburg, insbesondere die Feuerwehrleute aus Elmshagen, bedankt sich für das große Interesse und den zahlreichen Besuch der Veranstaltung.
Artikelverfasser: Bernd Wicke, Schriftführer Feuerwehr Gemeinde Schauenburg